Schonend, angenehm und äußerst wirksam: Die Behandlung mit Tiefenoszillation (DEEP OSCILLATION®) kann die klassische Physiotherapie bei vielen Krankheitsbildern unterstützen. Durch das Verfahren werden direkt im Gewebe Schwingungen erzeugt. Tiefenoszillation ist besonders schonend, wirkt bis in tiefe Gewebsschichten und zeigt bei Ödemen, Wunden und Sportverletzungen sehr gute Ergebnisse.
Die Studienlage ist hervorragend und in vielen Ländern nutzen Physiopraxen die Tiefenoszillation längst zum Wohle ihrer Patientinnen und Patienten. Auch bei uns setzt sich das Wissen um die positiven Wirkungen nach und nach durch. „Tiefenoszillation ist ein patentiertes Therapieverfahren, das sich die elektrostatische Anziehung und Reibung zunutze macht und dadurch angenehme Schwingungen im Gewebe hervorruft“, erklärt Dr. Jens Reinhold. Der Sportwissenschaftler hat zum Thema Tiefenoszillation in der Wundheilung promoviert und ist heute tätig im Bereich Key Account International Sales & Projects bei der PHYSIOMED ELEKTROMEDIZIN AG in Schnaittach, die DEEP OSCILLATION® vor mehr als 30 Jahren entwickelt hat.
„Der bahnbrechende Unterschied zu anderen Methoden wie etwa Stoßwellen- oder Ultraschalltherapie liegt darin, dass die Schwingung nicht von außen eingebracht wird, sondern im Gewebe selbst entsteht. Dies ist besonders schonend. Außerdem erreichen wir auch sehr tiefe Gewebsschichten“, so Reinhold weiter. „Die nichtinvasive und nichttraumatische Therapie wird selbst von Patientinnen und Patienten mit akutem Schmerz sehr gut toleriert.“ Sie kann deshalb bereits im frühen Behandlungsstadium eingesetzt werden, beispielsweise in der OP-Nachsorge schon am ersten oder zweiten Tag nach einer Brustkrebsoperation sowie bei frischen Traumata, akutem Schmerz, Verbrennungen und im Bereich offener Wunden. Hämatome, Schwellungen und Ödeme lassen sich prä- und postoperativ wesentlich schneller beseitigen als mit konventionellen Therapien.
Die Tiefenoszillation erzielt eine Vielzahl physiologischer Effekte
Auch bei Sportverletzungen kommt DEEP OSCILLATION® viel früher zum Einsatz als andere Therapieverfahren – und das mit zeitlich und qualitativ sehr guten Ergebnissen. Bei Traumata und Überlastungsschäden reduziert die Behandlung Ödeme, Muskelkater und Schmerzen, was eine schnellere Mobilisation ermöglicht – sei dies in Alltagssituationen oder beim Sport. Tiefenoszillation fördert die Wundheilung, verbessert Stoffwechsel und Durchblutung, unterstützt die Muskelentspannung und verbessert die Beweglichkeit.
Indikationen für Tiefenoszillation
- Primäre und sekundäre Lymphödeme
- Lipödeme
- Mechanische Traumata und Überlastungsschäden
- Fibromyalgiesyndrom
- Fibrosen
- Äußere und innere Wunden
- Verbrennungen
- Narben und Kelloide
- Chronische und traumatische Schmerzzustände
- Schmerzen im Bewegungsapparat
- Sportverletzungen wie Verstauchungen, Bänderverletzungen oder Muskelfaserriss
- Muskelverspannungen
- Schwellungen und Hämatome
Was passiert bei der Tiefenoszillation?
Die Tiefenoszillation macht sich das Prinzip der gepulsten elektrostatischen Anziehung sowie der Haft- und Gleitreibung zunutze. Eine elektrostatische Anziehung entsteht dann, wenn ein Halbleiter zwischen zwei Elektroden angeordnet und dann eine elektrische Spannung angelegt wird. Bei der Behandlung sind sowohl der Patient als auch die Therapeutin mit einem Therapiegerät verbunden. Der Patient hält einen Titanstab locker in einer Hand, die therapierende Person ist über ein Kabel mit dem Gerät verbunden. Als Halbleiter dient eine Vinylschicht – entweder in Form von Spezialhandschuhen des Therapeuten oder als Belag auf einem Handapplikator.
Für die Anwendung wird nun durch das Therapiegerät ein pulsierendes elektrostatisches Feld mit Schwingungen zwischen 5 und 250 Hz aufgebaut. Der Therapeut oder die Therapeutin bewegt die Hand mit den Handschuhen oder den Applikator mit wenig Druck über die Haut des Patienten. Dadurch wird das darunter liegende Gewebe elektrostatisch angezogen und wieder losgelassen. Im Gewebe entstehen sanfte Schwingungen (Oszillationen), die mechanisch zu einer Dehnung und Kompression der Gewebsstrukturen führen. Der Lymphfluss wird anregt, Ödeme, Schwellungen und Fibrosen gehen zurück. Außerdem bewirken die Schwingungen eine Schmerzreduktion.
Zur Behandlung stehen in den unterschiedlichen Geräten verschiedene klinisch erprobte Anwendungsprogramme zur Verfügung. Die Applikatoren gibt es für lokale und flächige Behandlungen in verschiedenen Größen. Handliche Geräte wie etwa DEEP OSCILLATION® Personal Basic können zu Hause auch zur Selbstbehandlung eingesetzt werden.
Tiefenoszillation in der Praxis: schonend, effektiv und angenehm
Seit etwa 15 Jahren arbeitet Katrin Männel-Emra mit Tiefenoszillation – zunächst im Wittlinger Therapiezentrum, das sich auf Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder spezialisiert hat, heute in eigener Praxis sowie in der Praxis Weglöhner im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Als erfahrene Physiotherapeutin und Fachlehrerin für Manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder gibt sie ihr Wissen auch international in Workshops weiter. „Tiefenoszillation kann die klassische Physiotherapie durch Krankengymnastik, Stabilisationstraining oder auch Manuelle Lymphdrainage nicht ersetzen, aber sie ist eine sehr wirksame Ergänzung, die man sogar schon direkt nach einer OP anwenden kann“, erklärt Männel-Emra. „Mit DEEP OSCILLATION® kann ich die Patienten individuell, schonend und sehr effektiv behandeln. Die Schwingungen können tiefer ins Gewebe eindringen als die Hände bei normaler Lymphdrainage, und die Behandlung wird vom ersten Moment an als angenehm empfunden.“ Deshalb ist die Anwendung für die Physiotherapeutin auch ein echter Wettbewerbsvorteil: „Ich habe viele Patienten, die wirklich wegen der Tiefenoszillation zu mir kommen. Bei Hausbesuchen fragen manche gleich: ‚Haben Sie wieder das Stromkästchen dabei?‘ Die Leute spüren einfach die wohltuenden Auswirkungen.“
Individuelle Behandlung je nach Diagnose und Zustand
Je nach Diagnose, Behandlungsphase und gewünschtem Effekt passt die Therapeutin die Behandlung an: „Man hat viele Variationsmöglichkeiten, kann Frequenz und Intensität ebenso regulieren wie die Zeit der Anwendung“, erklärt sie. Bei der Frequenz, also der Anzahl von Schwingungen pro Sekunde, ist zu entscheiden, ob viel oder weniger Bewegung im Gewebe gewünscht ist: Je niedriger die Frequenz, desto intensiver das Schütteln im Gewebe und damit die Pumpwirkung, die zum venösen und lymphatischen Abfluss führt.
„In der Akutphase arbeiten wir meist mit hohen Frequenzen und kurzer Zeit, dies löst Verhärtungen und reduziert Schmerzen“, so Männel-Emra. Beispielsweise verspüren viele Patientinnen und Patienten mit Lipödem zu Beginn der Therapie große Schmerzen. In solchen Fällen kann man mit Tiefenoszillation bei hoher Frequenz zunächst das Gewebe lockern und den Abtransport anregen. Anschließend fährt man dann mit Manueller Lymphdrainage (MLD) fort. „Im späteren Behandlungsverlauf können wir mit DEEP OSCILLATION® zunächst für 10 Minuten mit hoher Frequenz, dann je 5 Minuten mittel- und niederfrequent arbeiten und mit der Zeit auch die Intensität steigern,“ so die Expertin.
In der täglichen Praxis verwendet Katrin Männel-Emra DEEP OSCILLATION® PERSONAL PRO, wie Sie im Video auch anhand einer Brustkrebspatientin zeigt. „Das Gerät ist klein und sehr handlich. Ich kann es von Kabine zu Kabine mitnehmen und bei Hausbesuchen einfach in die Tasche stecken.“ Bei dieser Version von DEEP OSCILLATION® lassen sich Karten selbst programmieren und damit die Behandlungseinstellungen für alle Patientinnen und Patienten jederzeit abrufen. Die Basisversion haben sich einige ihrer Patienten mittlerweile selbst gekauft, um etwa nach einer Krebs-OP oder bei Lymphödem auch zwischen den Therapieterminen und im Urlaub immer wieder einen positiven Reiz zu setzen. „Ich kenne auch Sportler, die das Gerät beim Training und bei Spielen immer dabeihaben und gleich nach der Anstrengung im Bus verwenden. So wird der Abtransport im überbeanspruchten Muskelgewebe angeregt.“ Für größere Praxen und Rehazentren bietet sich das Standgerät DEEP OSCILLATION® EVIDENT CLINICS an.
Zugelassenes Medizinprodukt mit Zukunft
Bereits heute ist DEEP OSCILLATION® als eines der ersten physikalischen Therapiegeräte nach der neuen medizinischen Produkteverordnung (MDR) zertifiziert, obwohl bis Ende 2027/28 eine Übergangsfrist für sogenannte Legacy-Produkte gilt. In vielen Ländern weltweit gilt die Tiefenoszillation längst als Standard-Therapiemethode, die auch von den Krankenkassen bezahlt wird. „In Südamerika wird DEEP OSCILLATION® schon im Aufwachraum nach Operationen angewendet“, berichtet Katrin Männel-Emra. „Da ist Deutschland Lichtjahre hinterher.“ Denn ausgerechnet im Heimatland der Tiefenoszillation mahlen die bürokratischen Mühlen langsam: Das Verfahren wurde noch nicht in den Heilmittelkatalog aufgenommen. Deshalb kann DEEP OSCILLATION® bislang nur als Selbstzahlerleistung (IGeL) angeboten werden – auch wenn immer mehr Studien die hohe Wirksamkeit belegen.
Dennoch nehmen aufgrund der vielen positiven Erfahrungen immer mehr Physiopraxen DEEP OSCILLATION® in ihr Behandlungsrepertoire auf. „Das Verfahren ist auch für uns Therapeutinnen ein großes Plus“, so Katrin Männel-Emra. „Das Gerät ist sehr einfach zu bedienen und die Anwendung kein bisschen anstrengend. Ich empfinde das im Therapiealltag zwischen den vielen kraftraubenden Behandlungen auch für mich als sehr wohltuend. Das heißt: Die Anwendung ist schonend für beide Seiten – und dabei sehr effektiv.“