Bewegungsmangel mit Folgen
Im menschlichen Körper haben Beckengürtel, Rumpf und Wirbelsäule und deren komplexe Pathologien eine ganz besondere Belastung. Besonders in den Industrieländern, aber inzwischen auch in den Entwicklungsländern, führt der Bewegungsmangel zu wirtschaftlichen und aber vor allem individuellen Problemen.
- Die häufigste Indikation für die Verordnung von Physiotherapie im Jahr 2012 waren Pathologien im Zusammenhang mit der Wirbelsäule: 42,1 % der Verschreibungen in Deutschland standen im Zusammenhang mit Beckengürtel- und Rückenschmerzen
Quelle: www.statista.com: Statista GmbH, Hamburg. 2014
- Ein weiteres Beispiel: Die 1-Jahres-Häufigkeitsrate von LBP für Arbeitgeber liegt zwischen 34 bis 51 %, während die Inzidenzrate bei 23 % liegt
Quelle: Statista GmbH, Hamburg: A. Vleeming; Fitzgerald, C.; e. A.: 8. Interdisziplinärer Weltkongress über Schmerzen im unteren Rücken- und Beckenbereich. 2013, 312 - 313
Weltweite Behandlungsansätze
In ausgewählten Ländern liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung von Beckengürtel- und Rückenschmerzpatienten auf hohem Niveau, vor allem wegen des wirtschaftlichen Verlustes an Arbeitskraft.
Als ein Land mit einem sehr intensiven und modernen Ansatz für die Rehabilitation des Beckengürtels und der Wirbelsäule ist neben Deutschland auch Belgien zu nennen. Der intensive multidisziplinäre Ansatz hat einen besonderen Schwerpunkt in der neuromuskulären Bewegungstherapie. Aufgrund des über 10-jährigen Erfolgs dieses Therapieverfahrens werden Patienten über das Jahr 2020 hinaus auf diese Weise in die Arbeitswelt zurückgebracht.
Krafttests sind ein wichtiger Bestandteil innerhalb eines Rehabilitationsverfahrens. Patienten mit verschiedenen Pathologien, Alter, Geschlecht und Trainingsstatus müssen eine neuromuskuläre Diagnostik umsetzen, um den Basiswert für eine angemessene Bewegungstherapie zu erhalten.
Der Vorteil für isometrische und dynamische isotonische Tests besteht darin, in kurzer Zeit genaue Werte zu erhalten, um ein individuelles und angemessenes Training zu planen. Darüber hinaus können die Informationen zur muskulären Ansteuerung das Training und die Therapie bereichern. Das Training für die Rumpf-, Wirbelsäulen- und Halsmuskulatur ist spezifisch, da man es mit Stabilisatoren und Mobilisatoren zu tun hat, die eine unterschiedliche Faserkonsistenz aufweisen.
Nicht nur deshalb ist es wichtig, ein kontrolliertes Training mit Sinuskurven und ultraschallgesteuerter Gewichtserkennung zu haben, das die Intensität, die Zeit der Anspannung und die subjektive Interpretation der Anstrengung für das progressive Widerstandstraining steuert.