therapie DÜSSELDORF: Fortbildung, Innovationen und lebendiger Dialog

Birgit Mücklich, Foto: Leipziger Messe

» Frau Mücklich, Sie bereiten gerade wieder die therapie DÜSSELDORF vor, einen Ableger der therapie LEIPZIG. Reicht denn eine therapie-Messe nicht aus?

Seit die therapie LEIPZIG 2001 zum ersten Mal stattfand, ist die Nachfrage stetig gestiegen – von Seiten der Besucherinnen und Besucher ebenso wie von Ausstellerseite. Deshalb haben wir uns bereits 2019 entschieden, zusätzlich zum alle zwei Jahre stattfindenden Highlight auch zu den Therapeuten in die

Regionen zu kommen. Das heißt: Man kann sich mit kurzen Wegen und wenig Aufwand regelmäßig informieren und fortbilden. Es ist ja doch ein gewisser Aufwand, aus dem Westen oder Süden des Landes nach Leipzig anzureisen und sich damit für ein bis drei Tage aus dem Praxisbetrieb herauszunehmen. Auch viele Aussteller schätzen das Konzept, da sie mit den Regionalmessen manche Marktregionen noch intensiver erreichen.

» Warum haben Sie sich für den Messestandort Düsseldorf entschieden?

Düsseldorf ist ein weltweit anerkannter Messeplatz für medizinische Themen und in Westdeutschland perfekt angebunden. Außerdem hat NRW deutschlandweit die größte Dichte an Physiopraxen. Wir sind also leicht zu erreichen für eine große Zielgruppe, zu der neben den Physios auch Ergo- und Sporttherapeuten sowie Masseure und medizinische Bademeister zählen. Ähnlich sieht es in Bayern aus, das bei der Praxisdichte auf Platz 2 liegt. Deshalb haben wir 2022 auch die therapie MÜNCHEN ins Leben gerufen, mit der wir außerdem näher an die Märkte Österreich und Schweiz heranrücken. Und die therapie HAMBURG läuft erfolgreich bereits seit 2019.

» Nehmen die kleinen Messen der therapie LEIPZIG nicht die Besucher weg?

Nein, ganz im Gegenteil: Wir haben in den vergangenen Jahren festgestellt, dass viele Leute zuerst einmal eine kleinere Messe in ihrer Region besuchen – mit kürzeren Anfahrtswegen und einem schmaleren, aber dennoch sehr attraktiven Kongressprogramm. Viele sind von unserem Konzept dann so begeistert, dass sie auch nach Leipzig kommen, um von dem riesigen Fortbildungsangebot zu profitieren. Außerdem sehen wir, dass häufig bei der einen Messe erste Kontakte geknüpft werden, die man dann bei der nächsten therapie vertieft – entweder zuerst auf der Regionalmesse und dann in Leipzig oder auch umgekehrt.

» Was hebt die therapie von anderen Messen für die Physiobranche ab?

Das Besondere ist die Kombination aus Wissensvermittlung und Innovationen: Neben dem Ausstellungsbereich gibt es bei jeder Messe einen Kongress mit vielen zertifizierten Fortbildungen. Insgesamt ist uns sehr wichtig, dass der Dialog im Vordergrund steht. Auf den Aktionsflächen können sich die Besucherinnen und Besucher aktiv beteiligen, direkt mit den Ausstellern in Kontakt kommen und auch selbst ausprobieren. Außerdem bieten wir ein Forum für Impulsvorträge. Dort haben Aussteller und Berufverbände die Gelegenheit, sich und ihre Arbeit vorzustellen – viel nutzwertiges Wissen also für die gesamte Physiobranche.

» Unterscheiden sich die vier therapie-Messen in Konzept und Ausrichtung?

Ja, wir haben durchaus unterschiedliche Themenschwerpunkte, da wir mit verschiedenen regionalen Partnern kooperieren. So schlagen wir für die Besucher interessante Brücken – gerne auch zu anderen Branchen-Events – und bieten damit einen zusätzlichen Nutzen.

» Was heißt das dieses Jahr für die therapie DÜSSELDORF?

Besucher, die am 15./16. September nach Düsseldorf kommen, erwartet ein echtes Powerpaket aus gleich vier Veranstaltungen im Messegelände: Parallel zur therapie läuft die REHACARE (13.-16. September), die weltweit größte Fachmesse für Rehabilitation und Pflege, mit der wir direkt kooperieren. Mit einem einzigen Ticket kann man beide Messen in der gemeinsam genutzten Halle 6 besuchen. Im Rahmen der REHACARE findet auch der Cybathlon statt, eine Demonstration der Hilfsmittel der Zukunft, entwickelt von Universitäten und Forschungseinrichtungen aus der ganzen Welt. Außerdem kann man auch die Invictus Games besuchen, die vom 9. bis 16. September ganz in der Nähe der Messe Sportler und Sportlerinnen aus der ganzen Welt zusammenbringen.

» Welche inhaltlichen Schwerpunkte bietet die therapie DÜSSELDORF 2023?

Bei den Inhalten orientieren wir uns immer an den aktuellen Bedürfnissen der Branche. Deshalb befassen wir uns im Nachgang der Corona-Pandemie unter anderem mit dem Thema Atmung, also mit Atemphysiotherapie und Lungensport. Auch die drängenden Themen Aktivität im Alltag und Schmerz werden einen breiten Raum einnehmen. Außerdem widmen sich mehrere Veranstaltungen der Digitalisierung in der Physiobranche.

» Wie soll es künftig mit den vier therapie-Messen weitergehen?

Aufgrund des guten Zuspruchs planen wir im gleichen Rhythmus weiterzumachen und im jährlichen Wechsel jeweils zwei therapie-Messen anzubieten. Das heißt: 2024 finden München und Hamburg statt, 2025 wieder Leipzig und Düsseldorf. Dies halten wir für einen praktikablen und sinnvollen Turnus – schließlich ist so eine Messe für Besucher und Aussteller auch ein Kostenfaktor.


Das Interview mit Birgit Mücklich führte Marion Trutter.