Wieder fit werden nach Corona: Nicht nur klassisches Gerätetraining, sondern auch Dehnungsübungen und moderates Ausdauertraining können den Körper unterstützen, nach einer Covid-Erkrankung wieder zu Kräften zu kommen. Wichtig ist dabei immer der Fokus auf die Atmung. Wir zeigen, wie die Arbeit am Stützpunkttrainer die Atmung unterstützt und wie man das Ausdauertraining langsam wieder aufbaut.
In der ersten Ausgabe von proxovision haben wir gezeigt, wie moderates Gerätetraining den Wiederaufbau nach einer Corona-Erkrankung und bei Long-Covid unterstützen kann. Um die Lunge zu kräftigen und die körperliche Belastbarkeit langsam wieder zu steigern, empfiehlt es sich, auch atemtherapeutische Übungen ins Gerätetraining einzubauen.
Dehnung und Mobilisation am Stützpunkttrainer
Viele Möglichkeiten, den Körper nach einer Erkrankung wieder beweglich zu machen, bietet der Stützpunkttrainer. Das vielseitig einsetzbare Gerät erlaubt beispielsweise die sanfte Mobilisation der Brustwirbelsäule durch Rückwärtsdehnungen über die Rolle. Am Punkt der maximalen Extension halten und in die Dehnung hineinatmen. So wird der Brustkorb erweitert, was die Atmung erleichtert.
Sehr komfortabel lassen sich auf dem Stützpunkttrainer auch die Oberkörperrotation sowie die seitliche Dehnung (Lateralflexion) des Oberkörpers trainieren. Auch hier verharrt man an der Endposition und atmet sanft in die Dehnung hinein.
Darüber hinaus eignet sich der Stützpunkttrainer auch hervorragend für Kräftigungsübungen, vor allem des unteren Rückens. Und am Ende einfach nach vorne über die Rolle beugen – zum entspannenden Kutschersitz.
Um die Atmung auch zu Hause zu unterstützen, eignen sich einfache Dehnübungen für die Brustwirbelsäule, etwa mit dem Pezziball, dem Theraband oder auch mit einem Handtuch.
Moderates Ausdauertraining
Natürlich sollte beim Aufbau nach längerer Erkrankung auch ein moderates Ausdauertraining nicht fehlen – sei es auf dem Ergometer, dem Laufband, dem Crosstrainer oder auch dem Oberkörper-Ergometer. Das Kardiotraining unterstützt die Lungenfunktion und trägt dazu bei, die Atemkapazität Schritt für Schritt zu erweitern oder auch zu erhalten.
Die Intensität muss mehr noch als bei gesunden Patienten unbedingt sehr sorgsam auf den aktuellen Gesundheits- und Leistungszustand des Patienten zugeschnitten werden. Bei softwaregesteuerten Geräten lässt sich das Training individuell anpassen. Vor allem bei Long-Covid sollte die Intensität immer weit unter dem maximalen Leistungsniveau bleiben, um einen Einbruch im Genesungsprozess zu vermeiden.
Sehr stark degenerierte Patientinnen und Patienten erleben mit dem Anti-Schwerkraft-Laufband AlterG ein angenehmes und schonendes Ausdauertraining. Das Gerät erlaubt durch einen Luftsack eine Gewichtsentlastung des Körpers von bis zu 80 Prozent. Dadurch lässt sich die Belastung individuell auf die Leistungsfähigkeit der trainierenden Person anpassen. Die Daten hierzu liefert eine softwaresteuerte Belastungsanalyse, die dem Therapeuten eine optimale Entlastung anzeigt, dargestellt durch ein symmetrisches Gangbild. Die Pausenfunktion des AlterG erlaubt auch die Durchführung funktioneller Übungen unter Beibehaltung der Entlastung. Gleichzeitig kann die Pause genutzt werden, um das Ausdauertraining intervallartig durchzuführen.
„Trotz größtmöglicher Bewegungsfreiheit besteht beim AlterG durch die Verbindung mit dem Luftsack keinerlei Sturzgefahr für den Patienten“, betont Rudolf Hünig. „Das Gerät ist deshalb für ein großes Indikationsspektrum im orthopädischen, neurologischen und internistischen Bereich einsetzbar. Gerade bei Long-Covid leistet es sehr wertvolle Dienste, weil die Patienten sich sicher fühlen und somit auch Schritt für Schritt wieder Vertrauen in ihre eigene Leistungsfähigkeit entwickeln können.“